Bergbau
Eine frühe Besiedelung der Region bereits in der Steinzeit und später durch Kelten und Römer ist durch zahlreiche Funde belegt. Daher kann auch angenommen werden, dass bereits zu Beginn der Besiedelung auch die im Propsteier Wald zahlreich vorkommenden Bodenschätze wie Steinkohle und Erze oberflächennah gefördert wurden. Im späten Mittelalter und zu Beginn der Industrialisierung erfolgte dieser Abbau im Propsteier Wald bergmännisch in Gruben. Zudem wurde sein Holz in den Gruben des EBV genutzt.
Grube Propstei
Im Süden des Propsteier Waldes wurde nachweislich bereits 1664 bergmännisch Steinkohle abgebaut. Nach Übernahme der Konzession durch den EBV wurden in der Propstei dort bis zur Stilllegung im Jahr 1879 bis zu 2.2oo Zentner Kohle täglich gefördert und über den eigenen Gleisanschluss am Bahnhof Stolberg abtransportiert.
Grube Glücksburg
In der im Norden des Propsteierwaldes gelegenen ehemaligen Grube Glücksburg wurden nachrichtlich belegt bereits im 19. Jahrhundert neben Galmei (Zinkcarbonat) auch Bleierze (Galenit bzw. Bleiglanz, Cerussit bzw. Weißbleierz) abgebaut. Konzessionsinhaber für den Abbau war seit dem 8.10.1839 die Stolberger Zink AG (vormals Metallurgische Gesellschaft), die zuerst an einen Landwirt verpachtete
aber ab 1863 selbst mit etwa 120 Mann die Grube betrieb. Dort wurden die Erze gewaschen und aufbereitet und anschließend in Stolberg Atsch gewalzt, geröstet und im Hochofen aufgeschmolzen. Der Transport erfolgte mit Pferdegespanne über einen nach Stolberg verlaufenden Waldweg. Der Erzabbau wurde in den 1880er Jahren bei einer erreichten Teufe von 92 m infolge eines Schadens an der Wasserhaltungsmaschine und dem dadurch bedingten „Absaufens“ der Grube stillgelegt.
Dommelsheck
Im Bereich des Flurstückes „Dommelsheck“ (In den Dommeln) befinden sich zwei ebenfalls geflutete Tagebaue, in denen von Hermann und Karl Stürmann zwischen 1900 und 1930 Eisenerze sowie in kleineren Partien auch Bleiglanz und Galmei abgebaut und über die breite Bahn nach Stolberg in die Hüttenwerke gebracht wurden. Zu diesem Zweck benutzte er einfachstes Schürfgerät und eine Lore, die mit einer handbetriebenen Welle über Schmalspurbahn an den Rand des Tagebaus gebracht wurde.
"Silbersee"
Westlich der Königin Astrid Straße in der Gemarkung
Steinbachbruch im heutigen Gewerbegebiet Camp Astrid (Stolberg) wurde bereits in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts Kohlensandstein abgebaut, der um 1930 als Beigabe zur Stahlverhüttung diente und zu diesem Zweck über eine Feldbahn zum Stolberger Bahnhof transportiert wurde (Orgeig, 1987). Das Restloch, im
Volksmund als „Silbersee“ bezeichnet, füllte sich nach dem 2. Weltkrieg mit Wasser und diente als Schwimmteich, der von den Bürgern der Umgebung und
nachher von den belgischen Truppen des Camp Reine Astrid genutzt wurde. Im Propsteierwald und in der gesamten Umgebung wurden in zahlreichen Brüchen
Sand- und Kalksteine (Dolomit) abgebaut, die als Baumaterial und feuerfester Industriewerkstoff verwendet wurden.